Auf hoher See zum Klimagipfel: Greta Thunberg auf Atlantikfahrt

Auf hoher See zum Klimagipfel: Greta Thunberg auf Atlantikfahrt

Seit Monaten ist ihr Name in aller Munde: Greta Thunberg. Die 16jährige Umweltaktivistin machte sich als Begründerin der „Fridays for Future“-Demonstrationen einen Namen. Nun überquert sie den Atlantik – mit einer Segeljacht.

Am 14. August ging es los: Von der südenglischen Stadt Plymouth aus startete Greta Thunberg auf der Hochseejacht „Malizia II“ ihre Reise über den Atlantischen Ozean. Begleitet wird sie unter anderem vom deutschen Segelprofi Boris Hermann, der auch der Skipper der Jacht ist. Das Ziel der jungen Schwedin ist der Klima Gipfel 2019, der vom 21. bis zum 23. September in New York City stattfinden wird. Im Dezember soll es dann noch zur UN-Klimakonferenz in Santiago de Chile gehen.

16jährige Schwedin fand weltweit Nachahmer

Es ist nur logisch, dass die Umweltaktivistin nicht mit dem Flugzeug nach New York reist. Thunberg lehnt Flugreisen vehement ab, da Flugzeuge in großer Menge Emissionen ausstoßen, die dem Klima massiv schaden. Die 16jährige empfindet „Flygskam“, zu Deutsch „Flugscham“.

Mittlerweile ist es mehr als ein Jahr her, dass Thunberg ihre Proteste für den Klimaschutz begann. Am 20. August 2018 hätte sie sich eigentlich in die Schule begeben müssen. Stattdessen stellte sich Thunberg vor den Schwedischen Reichstag in Stockholm. In ihren Händen hielt sie ein Schild, auf dem „Skolstrejk för klimatet“, (deutsch: „Schulstreik für das Klima“), stand. Bis zur schwedischen Reichstagswahl am 9. September setzte die 16jährige ihren Protest täglich fort, danach immer freitags. Schon bald wurde über sie international berichtet. Ihre Protestaktion fand schnell Nachahmer, und das nicht nur in ihrem Heimatland Schweden, sondern auch in zahlreichen anderen Ländern. Ob in Finnland, Dänemark, Australien oder auch Deutschland – überall streikten nun freitags Schüler. „Fridays for Future“ war geboren.

Die Proteste lösten intensive Debatten über den Klimaschutz, aber auch über die Einhaltung der Schulpflicht aus. Mit ihrem Engagement machte sich Thunberg nicht nur Freunde. In sozialen Netzwerken wurde die junge Schwedin, bei der das Asperger-Syndrom festgestellt wurde, teilweise massiv angefeindet. Doch Thunberg ließ sich nicht entmutigen.

Digitalisierung kann Umweltschutz unterstützen

Die Überquerung des Atlantiks in einer Segeljacht soll auch ein Zeichen setzen. Schließlich wird die „Malizia II“ emissionsfrei betrieben. Mit ihrer Atlantikreise will Thunberg auch zum Klimaschutz beitragen.

Bereits am ersten Tag nach dem Beginn der Reise musste die „Malizia II“ ihren Kurs geringfügig ändern. Aufgrund des Wetters konnte die Crew nicht wie geplant an der Südküste Irlands entlangfahren, stattdessen segelte man an der französischen Küste. Am 19. August passierte die Segeljacht die Azoren.

Auf dem Klima Gipfel der UN soll im September den Herausforderungen des Klimawandels begegnet werden. Ziel des Gipfels ist es, dafür zu sorgen, dass die Vereinbarungen des Übereinkommens von Paris auch tatsächlich umgesetzt werden. Dieses Abkommen wurde im Dezember 2015 verabschiedet und hat das Ziel, die Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit auf einen Wert unter 1,5 Grad zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss unter anderem der Ausstoß von Treibhausemissionen ab 2020 in jedem Jahrzehnt halbiert werden. Eine Möglichkeit, den Ausstoß von Emissionen zu reduzieren, wäre ein Verbot von Inlandsflügen.

In Zukunft könnte der Umweltschutz verstärkt durch die Digitalisierung unterstützt werden. Zunächst einmal hilft uns moderne Technologie, unser Wissen über den Klimawandel zu erweitern. Die Digitalisierung ermöglicht uns aber auch eine umweltfreundliche Energieversorgung, zum Beispiel durch Sonnenenergie. Eine wichtige Rolle spielen auch negative Emissionstechnologien. Durch ihren Einsatz ist es möglich, Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre zurückzuholen.