Gehirn Tetris: Neuigkeiten vom Sozialnetzwerk

Gehirn Tetris: Neuigkeiten vom Sozialnetzwerk
Der Vorstellung, Objekte per Gedankenübertragung bewegen zu können, haftet stets ein Hauch Science-Fiction an. Dabei erweisen sich Hirnströme durchaus als Helfer in Sachen Mobilität, zumindest derzeit noch in der virtuellen Welt. So gelang es US-Forschern in einer erstaunlichen Studie zum Thema Brain-Computer-Interface, den Spielehit Tetris und die Kraft der Gedanken dreier Testpersonen zu verbinden.
Keine Frage: Gedankenübertragung und deren Möglichkeiten bewegen uns mehr denn je. Doch wobei handelt es sich bei diesem Hirn zu Hirn Interface überhaupt? Wie wird dieses unser Leben bereichern? Und sehen wir uns tatsächlich in der Lage, mit möglichen Risiken einer technischen Revolution auf Verstandesebene umzugehen?
Mensch ist gleich Maschine?
Das oben beschriebene Experiment basiert auf der Schnittstelle BrainNet. Sie ermöglicht, die Hirnströme mehrerer Personen zu verbinden. In Kombination mit bereits etablierter Hardware wie EEG und TMS lassen sich bestimmte Gehirnbereiche stimulieren sowie hemmen. Dieses Trio ist neu – und das doch nur zum Teil. Denn: Elektroenzephalographen und die transkranielle Magnetsimulation stellen bewährte Helfer im medizinischen Bereich dar. Somit unterscheidet sich diese Art der Telepathie entscheidend von der, die wir uns als Kinder vorgestellt haben:
Sollen körperlich eingeschränkte Personen in der Alltagsbewältigung unterstützt werden, sind Hirn-Computer-Schnittstellen seit vielen Jahren im Einsatz. Als Beispiel hierfür dient eine Buchstabiermaschine, die mithilfe gedanklicher Befehle gesteuert werden kann. Dank dieser ist eine Kommunikation mit der Außenwelt trotz Unbeweglichkeit der Muskulatur möglich. Außerdem streben Wissenschaftler an, durch Nervenimpulse steuerbare Prothesen zu entwickeln.
„Das Internet meiner Dinge“, so beschriebt Joshua Carr, der Leitende IBM-Ingenieur im Hursley House in Hampshire, die Zukunft der „gehirn Lesegeräte“. Denn er sieht nicht nur Potential im Gesundheitswesen, sondern auch im Alltäglichen, wie beispielsweise die Steuerung einer Kaffeemaschine oder eines Staubsaugers via Gedankenkraft-Headset.
Gehirn, Gewinn und Risiko - eine untrennbare Einheit
Qualität ist Trumpf – auch in Sachen Leistungsstärke der technischen Gedankensteuerung. So ist die mental ausführbare Befehlsanzahl derzeit vom Funktionsumfang des EEGs abhängig. Für das Tetris-Experiment bedeutet dies erfreulich viel Spielraum nach oben. Schließlich sind die qualitativen Eigenschaften von Elektroenzephalographen längst nicht ausgeschöpft. Könnte also ein entsprechendes Gerät entwickelt werden, rückt die Idee eines durch Hirnleistung gesteuerten Soziale Netzwerkes wie etwa Facebook in greifbare Nähe.
Momentan gelingen lediglich simplere Spielzüge wie „drehen“ oder „nicht drehen“. Zukünftig jedoch, bei einem Wiederholen oder Abwandeln des Tetris-Experiments, sind anspruchsvollere Befehle vorstellbar. Diese sollen nicht nur in einem Gebäude, sondern über mehrere Tausend Kilometer hinweg empfangen und umgesetzt werden.
Auch das Weitergeben von gelernten Informationen und Abläufen ist vorstellbar. Denn bereits 2013 schafften Wissenschaftler der Duke University School of Medicine es, das Wissen einer, auf einen bestimmten Ablauf trainierten Ratte, auf eine zweite, untrainierte Ratte zu übertragen. Diese konnte daraufhin den komplizierten Mechanismus auslösen, ohne zuvor überhaupt von diesem zu wissen.
Gedanken zur Zukunft unserer Hirnleistung
Das Hirn zu Hirn Interface wird unser Leben in Zukunft maßgeblich mitbestimmen. Schließlich ermöglicht es, gemeinsame Stärken unabhängig des Standardortes zu bündeln. Dies ist in einer global vernetzten Welt ein massiver Vorteil – sei es für Unternehmen, Forschungseinrichtungen oder alltägliche Kommunikationswege. Gewiss ist jedoch auch, dass das Verbinden von Hirnströmen Probleme mit sich bringen wird. Diese umfassen mehr als lediglich das Aufkommen ethischer Differenzen und Datenschutz Problemen. Vielmehr ist zu klären, wie das Verbinden von Gedanken auf eine ungefährliche und zuverlässige Art und Weise gelingen kann.
Wir sollten nämlich nicht vergessen: Noch sind zahlreiche Funktionen unseres Denkapparates praktisch unerforscht. Warum Sie beispielsweise gähnen oder ein Déjà-vu erleben – das bleibt bis dato ein Geheimnis unseres Oberstübchens.
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